Mit der Bauphase von Kiels Prestigeprojekt endet auch das Warten der Gewerbetreibenden in der Altstadt, die durch das neue Bauwerk mehr Passanten erwarten. Einige von ihnen haben sich gestern bereits für die Eröffnungsfeier herausgeputzt: Dazu haben der Verein Kiel-Marketing und der Förderkreis Altstadt auf eigene Kosten 15 Blumenkübel mit insgesamt 100 Geranien bepflanzt und an die Unternehmen auf der Kehden- und Küterstraße verteilt. Diese Aktion fand bereits zum zweiten Mal statt. Im vergangenen Jahr wurden die Kübel anlässlich des Frühlingsfestes „Kiel blüht auf“ angeschafft, das 2020 wegen Corona abgesagt werden musste. „Wir wollen uns schick machen für den Kleinen Kiel-Kanal“, sagt Innenstadt-Manager Jonas Lasse Godau. Der Mitarbeiter von Kiel-Marketing, der beim Bepflanzen gestern selbst Hand anlegte, freut sich auf die Eröffnung: „Das Quartier hat Flair und wird durch den Kleinen Kiel-Kanal noch attraktiver – vor allem, weil die Brücke als Übergang in die Kehdenstraße noch mehr Passanten zur Altstadt leiten wird.“
Anders als auf der Holstenstraße, die über viel Leerstand klagt, sind auf der Kehden- und Küterstraße zuletzt sogar neue Unternehmen gestartet. Viele Geschäfte in dem Quartier sind inhabergeführt, so auch das neue Kleidungsgeschäft Shilou. Serdal Sulluncak, dessen Mutter den Laden für faire und nachhaltige Kleidung Mitte Juli eröffnet hat, ist mit Blick auf seinen Standort optimistisch: „Was auf der Holstenstraße passiert, ist ein Trauerspiel. Die Kehdenstraße ist ruhiger und abgelegener, die Menschen schlendern hier mehr.“ Neben Sulluncak sind noch zwei weitere Gewerbetreibende in dem Teil der Altstadt hinzugekommen: Die Änderungsschneiderei Gold ist seit drei Monaten vor Ort, die Bäckerei Leefen seit Anfang August.