Ausstellung „Neither from there nor there/ No soy de aquí, ni soy de allá“ in der Holstenstraße 49


16.07.2021

Die Kunstaustellung „Neither from there nor there/ No soy de aquí, ni soy de allá“ bringt die Positionen von fünf lateinamerikanischen Künstler*innen zusammen, die in Deutschland wohnen und studieren. Von Guatemala, Kolumbien und Brasilien bis Chile, jede*r Künstler*in begegnet sich mit derselben Fragestellung: Wo finde ich meine Zugehörigkeit? Sie sind Ausländern*innen in Europa, Fremde in deren ihren eigenen Heimatländern. Sie sind Enkel*innen und Urenkel*innen von deutschen Migranten*innen, deren westliche Privilegien über die Generationen hinweg verloren gingen. Die Phänomene von Migration und Globalisierung, die Hand in Hand gehen und Teil des Zeitgeistes sind, eröffnen komplexe Fragen und Unruhen zu Themen von Zugehörigkeit und Identität.

Der südkoreanische Philosoph Byun Chul Han setzt sich mit dieser Problematik auseinander, wenn er über die Dezentrierung von Metaphern und Referenzen, die Stabilität zu der Gesellschaft bringt, reflektiert. Das, womit man sich identifiziert, das, an dem man sich festhält, „wandelt das Leben in der Welt zum das Zuhause sein um“. Aber, wo findet man eigentlich sein Zuhause? Wodurch wird das definiert, wenn man sich entfernt vom Geburtsort befindet? Das Zurückkehren in die Heimat als Akt der Suche und Bekräftigung, doch die vielen Jahre der Entfernung, kann diese Distanz nur größer machen.

Gebiet, Identität, Verdrängung. „No soy de aquí, ni soy de allá“ geht mit diesen Fragen um und öffnet einen gemeinsamern Raum für eine persönliche und rückblickende Reflexion über die Unzugehörigkeit. „Ni aquí, ni allá“, weder hier noch da: dieser Zwischenstand schafft keine idealisierten Orte, sondern befindet sich im Un-Ort, der Nicht-Ort. In dieser Ausstellung finden die unterschiedlichen künstlerischen Positionen eine gemeinsame Art und Weise, um über die vorhin genannten Problematiken, mit einem Schwerpunkt auf die Identität, zu reden. In einer Welt, der die durch konstante Krisen geprägt ist, finden die Künstler*innen durch deren Gemeinsamkeiten und Dialoge miteinander eine Erleichterung des kontemporären Untergangs.

Öffnungszeiten:

Do - Sa: 13-17 Uhr

So: 13-16 Uhr